
Danzi, Franz
Geboren: 15.05.1763Gestorben: 13.04.1826
deutscher Komponist, Dirigent und Cellist
Franz Danzi wurde am in Mannheim geboren. Sein Vater Innocenz war Solocellist der berühmten Mannheimer Hofkapelle, sein Onkel der Komponist und Konzertmeister Carl Toeschi. Früh zeigte sich Franz Danzis musikalische Begabung. Von seinem Vater in Gesang, Violoncello und Klavier unterrichtet, kam er bereits mit fünfzehn Jahren als Cellist in das Hoforchester. Mit siebzehn wurde er zusätzlich als Korrepetitor an die Hofoper verpflichtet. Auch seine kompositorische Begabung wurde früh erkannt und von keinem geringeren als dem berühmten "Abbe" Vogler gefördert (1780 die Oper "Azakia", später in München "Die Mitternachtsstunde", "Der Kuß" und "Iphigenie". Durch die Erbfolge bedingt, zog Kurfürst Karl Theodor mit seinem Hof und vielen Musikern, darunter Innocenz Danzi, nach München. 1783 wurde Innocenz pensioniert und Franz auf seine Stelle berufen, so war er mit zwanzig Jahren bereits Solocellist im Hoforchester.
1791 ändert sich sein Leben grundlegend. Nach der Hochzeit mit der berühmten Sängerin Margarethe Marchand lässt er sich vom Orchester beurlauben und unternimmt mit ihr eine siebenjährige Konzertreise mit längeren Aufenthalten in Hamburg, Leipzig, Prag, Venedig und Florenz. Sie kommen "ruhmgekrönt" wieder nach München zurück, wo er ab 1798 am Bayerischen Hof als Vicekapellmeister mit Schwerpunkt Oper und Kirchenmusik angestellt wird.
Nach dem Tod seiner Frau und den fehlenden Aussichten auf eine Verbesserung seiner beruflichen Situation (Peter von Winterwar 1. Hofkapellmeister) fühlte ersichinMünchennichtmehrwohlundnahm1807die Stelle als Hofkapellmeister des Württembergischen Königs Friedrich Wilhelm Karl in Stuttgart an. In dieser Zeit begann seine Freundschaft mit Carl Maria von Weber, damals Sekretär des Prinzen Ludwig. Danzi führte Webers Oper "Abu Hassan" auf und stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. Es entstand eineFreundschaft, die durch zahlreiche z.T. witzige und in Form von musikalischen Szenen abgefasste Briefe dokumentiert ist. (1811: "Allerliebster Herr Kapellmeister, der Unterschriebene, Weber heißt er, und ein Herr Bärmann, wohlbekonnen, haben gestern die ganze Welt durchronnen, um Sie zu sehen, zu sprechen, zu hören...")
Seine letzte Anstellung führte ihn 1812 an den Hof zu Karlsruhe, den Aussagen der Zeitgenossen nach vermochte er die Leistung des Orchesters zu steigern um zusammen mit den guten Opernkräften die großen Werke Mozarts, Beethovens und natürlich Webers aufzuführen. Nach einem durch vielseitige berufliche Erfolge erfülltem Leben starb Franz Danzi am 13. April 1826.